Die Treue Freundin der Schönheit

Die treue Freundin der Schönheit in den aufwendigen digital-analogen Kunstproduktionen Martina Schumacher nahm mit der Arbeit „Das Bernsteinzimmer“ einen Übergang in die architektonischen Motive vor .Das monumentale Kunstwerk wirkt wie eine Übersetzung des Bernsteinzimmers in das Zeitalter der urbanen Architektur.

Wenn das Imaginäre in den Computer einfliest, geschieht der unkontrollierte Output: der Rechner entscheidet wie viele tausende von Pailletten welchen Farbton haben dürfen und die Künstlerin führt brav das Analogisierungskommando aus.
Wie bewusst Martina Schumacher die Abhängigkeit von der Maschine demonstriert kann uns im Grunde gleichgültig sein , es sei denn wir sind in der Illusion gefangen , ein Bewusstsein zu besitzen. Dass das Bild berechenbar ist, ist uns neuerdings kein Geheimnis .Der Künstler existiert nicht.
Lässt man das Bernsteinzimmer auf sich einwirken, so sieht man sich selbst im Reichtum von Farben -360 Grad Polychromie. Sieht man die gewöhnungsbedürftige (Schein-) Absichtslosigkeit der Produktion der visuellen Erfahrungen skeptisch - so steht im Zimmer eine selbstmörderische Grimasse der Kritik.

In Martina Schumachers Gehirn scheint alles , was als ein starkes Symbol für das Erhabene steht in einem großen Ordner aller zukünftiger Kunstwerke gespeichert zu sein - in einer der Schulanatomie leider immer noch nicht bekannten Hirnpartie.
Es lebe der Wahn. Die Schönheit um jeden Preis.

Ob die überschäumende Lebensfreude und die gespenstische Feierlichkeit ins Gegenteil umschlagen müssen? Die nicht zu Tode analysierte Lebendigkeit in der Jungen Kunst, die im Unterschied zu den Apokalypse –Szenarien Depressionen hervorrufender Aussagen des vergangenen Jahrhunderts einfach und automatisch die Gefühle der Vorahnung des nächsten Evolutionsschrittes der Kunstwelt simuliert.
Es gibt viele Gründe zu leben, die neuerdings aufgetretene Neugier der Leser, zum Beispiel, die seit neuestem die Texte zur schönen
Kunst zu Ende liest.


Maximilian Stern